Nationalparks machen nur etwa 2,9 % der Gesamtfläche Deutschlands aus. Jedoch können sie uns helfen, die Umwelt in unsere Zukunft zu integrieren.
Seit mehr als 13.000 Jahren macht sich der Mensch als hoch entwickelte Lebensform die Erde in größerem Maße zunutze. Durch fortschreitende Technologien und eine schnell wachsende Bevölkerung haben wir die tragbare Belastungsgrenze der Erde erreicht. Klima- und Umweltkatastrophen rücken vermehrt in den Fokus der medialen Berichterstattung. Wirtschaftliche Interessen als Hauptverursacher dieses Konflikts sind aus unserer ökonomisch orientierten Gesellschaft jedoch nicht wegzudenken. Aus diesem Grund ist es so dringlich, Wege zu finden, die unsere moderne, vom Menschen geschaffene Welt mit der Umwelt in Einklang bringen. Hier setzt das Konzept der Nationalparks an.
Nationalparks sind offene Lebensräume, deren primäres Ziel es ist, dass sich die Natur wieder in ihrer eigenen Ausprägung und Dynamik entwickeln kann. Dennoch schließen sie den Menschen nicht aus – im Gegenteil. Besucher sind herzlich eingeladen, diesen Lebensraum zu begehen und auf schonende Art und Weise zu nutzen. Das Prinzip dahinter ist simpel: Wie sollen wir verinnerlichen, wie wichtig die „Wildnis“ andernorts und vor unserer Haustür ist, wenn wir es nicht selbst erfahren dürfen? Diese Wildnis ist nicht geforstet und gemäht. Wildnis darf in logischer Konsequenz auch verworren und geheimnisvoll sein, oder in welcher Form sie auch immer auftreten mag.
Wer sich darauf einlässt, wird wahrscheinlich feststellen, dass es darin viel mehr zu schätzen gibt, als jener Fichtenmonokulturwald uns auf Dauer bieten könnte. Biodiversität, Klima, Ertragsfähigkeit – die positiven Auswirkungen sind vielschichtig. Dass sich dieser Grundsatz auch auf urbane Gärten und Wälder übertragen lässt und wie einfach es sein kann, umweltbewusster und nachhaltiger zu leben, beweisen die vielen gelungenen Informationsstellen innerhalb der deutschen Nationalparkstätten. Wenngleich Nationalparks keine absolute Lösung für die zahlreichen Aspekte der Umweltkrise sind, so sind sie doch ein wegweisendes Beispiel dafür, was getan werden muss, um das notwendige Gleichgewicht zwischen unserer gestalteten Welt und der Umwelt wiederherzustellen.
